Interview mit Patrick von „my way to Japan“

HTS: Hallo Patrick, wie geht es Dir? 

Ciao Markus, freut mich von Dir zu hören und vielen Dank, dass ihr mich zu diesem Interview angefragt habt. 

HTS: Sehr gerne Patrick, wir haben zu danken. Wir sind gespannt auf Deine Ausführungen. 

Legen wir los. Mein Name ist Patrick Letica. Ich bin 26 Jahre alt und bin im Zürcher Oberland zuhause. Im Moment ist dieses Zuhause gerade aber etwas weit weg.  

Wie kam es dazu: Vor 5 Jahren habe ich voller Freude begonnen in der Finanzbranche zu arbeiten. Doch merkte ich zusehends, dass dies wohl nicht mein Weg ist. Ich fühlte mein Potential nicht vollends ausgeschöpft. Dazu kommt meine Liebe zum Reisen und zum Sport. Lass das mal kombinieren. Ebenfalls klar war mein Ziel – Japan. Das war schon seit meiner Kindheit meine Traumdestination. Daher habe ich auch bereits vor zwei Jahren begonnen Japanisch zu lernen. 

HTS: Wie ist nun diese Idee mit dem Fahrradfahren entstanden? 

Nun, eigentlich bin ich kein Fahrradfahrer. Ich hatte bisher kaum Erfahrungen damit und besass bis kurz vor dem Start meiner Reise nicht einmal ein Fahrrad. Aber ich wollte meine Reise erleben. Und wenn man mit dem Flugzeug von A nach B reist zieht alles zu schnell an einem vorbei. Das ist für mich kein Reisen. Und zudem fehlt mir dabei die Herausforderung. 

HTS: Und wie hat die Reise für dich gestartet? 

Sind wir ehrlich, der erste Tag war eine Katastrophe. Ich hatte mir vorgenommen am ersten Tag 100km zu fahren – also bis nach Andermatt. Und man muss wissen, wenn ich mir etwas in den Kopf setze, dann mache ich es auch. Und entsprechend hart wurde der erste Tag. Ich bin gegen 4 Uhr morgens in Andermatt völlig erschöpft angekommen. Aber ich habe mein Ziel erreicht (lacht). 

HTS: Als Vorbereitung hast du bei uns auch einen Survival Kurs – genauer gesagt eine ganze Survival-Woche besucht. Warum gerade das? Und hat dir das etwas gebracht? 

Das war eine intensive Vorbereitungswoche. Gerade im Mentalen Bereich konnte ich extrem viel lernen. Mein Grundlearning ist dabei, dass es immer eine Lösung gibt, egal wie tief in einem Problem ich stecke. Einerseits gibt es dazu Fähigkeiten und Fertigkeiten die ich im Kurs mit auf den Weg bekommen habe aber oftmals ist es einfach nur die Einstellung, die mentale Bereitschaft die einem hilft eine Lösung zu finden. Und das habe ich aus dieser intensiven Woche definitiv mitgenommen. 

Es sind aber auch oftmals die Grundlagen wie die Suche und Beurteilung eines Schlafplatzes – was für mich jeden Tag aufs Neue Wichtig ist. Aber auch andere Kompetenzen wie Wasserbeurteilung und Aufbereitung, Medizinisches Wissen oder natürlich auch Wetterkunde und Orientierung usw. Zum Glück habe ich die wirklich grundlegenden Survival Themen wie Tierische Notnahrung und Feuermachen usw. Noch nicht anwenden müssen (lacht). 

Und letztlich waren natürlich auch die Begegnungen mit den anderen Teilnehmern und vor allem der wertschätzende Umgang der Kursleiter mit uns eine wertvolle Erfahrung.  

HTS: Du verfolgst mit Deiner Reise aber auch einen karitativen Zweck. Erzähl uns mehr darüber worum es dabei geht. 

Ja, ich war im letzten Jahr zwei Mal in Brasilien an einer Schule für Brazilian Jiu Jitsu. Ich war dafür an einer Schule welche sich wirklich in den ärmsten Gebieten des Landes befindet. Die Leute haben dort nichts… und dennoch bin ich mit einer derartig grossen und warmen Herzlichkeit empfangen worden. Die Leute strahlten eine Freude und Offenheit aus. Das hat mir viel gegeben. Daher möchte ich mit meiner Reise auch Spenden sammeln um die Schule an der ich trainieren durfte zu unterstützen. Denn so eine Schule ist in diesen Verhältnissen mehr als nur ein Trainingsort.  

HTS: Was fasziniert dich am meisten an deiner Reise? 

Die Gastfreundschaft der Menschen. Egal in welchem Land ich bin, die Freundlichkeit der Menschen ist unglaublich. Das fasziniert mich jeden Tag aufs Neue.  

HTS: Wo befindest du dich genau und was sind deine weiteren Pläne? 

Im Moment befinde ich mich gerade in Erbil. Danach möchte ich nach Bagdad weiterreisen. Wie es dann weiter geht ist noch offen – ich habe aber bereits mehrere mögliche Routen im Kopf die mich zu meinem Ziel nach Japan führen werden. Nun bin ich aber sicherlich zuerst mal noch im Arabischen Raum unterwegs und als weiteren Fixpunkt habe ich sicherlich Thailand eingeplant, wo ich einen Freund besuchen werde und auch mal etwas ausspannen möchte. 

HTS: Wir bedanken uns bei Dir, Patrick für das spannende Gespräch und möchten Dir eine gute Weiterreise wünschen. Bleib gesund, gib auf dich acht und wir freuen uns bald wieder mehr von dir zu hören. 

Danke Dir, Markus für das Gespräch. Ich wünsche Dir einen schönen Abend und wir hören uns. 

Wenn Ihr mehr von Patricks Reise erfahren möchtet oder auch sein Projekt finanziell unterstützen möchtet, dann findet ihr alle weiteren Informationen auf seiner Webseite:

https://www.mywaytojapan.com/  

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