Der Weissdorn (Crataegus monogyna / Crataegus laevigata) ist vor allem in Europa weit verbreitet. Der Weissdorn ist ein holziger Busch mit stark verzweigten Ästen und vielen Dornen. Wir finden ihn an Waldrändern, Hecken, in lichten Laub- und Nadelwäldern bis auf 1600 Meter Höhe. Oftmals in Gesellschaft mit Schlehen, Heckenrosen oder Berberitzen. Er dient als Schutz und Nistplätze für viele Tiere. Im Frühling (April / Mai) erstrahlt er in einer weissen Blütenpracht.
Der weissdorn
zählt zu den Rosengewächsen, wird bis ca. 10 Meter hoch und ist in ganz Europa
zu finden. Er kann bis zu 500 Jahre alt werden. Im Unterschied zum Schwarzdorn
(Schlehe) treibt der Weissdorn zuerst die Blätter und dann die Blüten. Die
Blätter sind drei- bis fünflappig und glänzen an der Oberfläche. Die
schneeweissen Blüten besitzen 5 Kronblätter und über 20 Staubgefässe mit
rosaroten Staubbeuteln. Im Herbst bilden sich leuchtend rote Beeren, die mehlig
und süss schmecken.
Beim eingriffeligen Weissdorn (Crataegus monogyna) findet man in der reifen,
roten Frucht nur einen Kern. Der zweigriffelige Weissdorn (Crataegus laevigata
oder C. oxya- cantha) bildet zwei Griffel und daher auch zwei Kerne in der
Frucht aus.
Dass der Weissdorn einen positiven Effekt bei Herzschwäche im Stadium I und II (New York Heart Association) hat, ist eigentlich nichts Neues. Diese Tatsache ist bereits durch zahlreiche klinische Studien nachgewiesen worden. Nun aber hat die Forschergruppe Klostermedizin den dornigen Heilstrauch zur Arzneipflanze 2019 gewählt.
Weissdorn stimuliert die Herzleistung, verbessert die Kontraktionskraft und das Schlagvolumen des Herzens. Die Koronargefässe erweitern sich, wodurch unter anderem eine bessere Sauerstoffversorgung des Herzmuskels entsteht. Traditionell wird Weissdorn noch bei einer Vielzahl anderer Herzbeschwerden eingesetzt, wie etwa bei Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder Herzneurosen. Weissdorn gilt als sehr gut verträglich, Nebenwirkungen sind bisher keine bekannt.
Weissdorn richtig ernten und lagern
Die Blüten
und Blätter können während der Blütezeit gleichzeitig geerntet werden. Dies
weil zum Zeitpunkt der Blüte auch der Wirkstoffgehalt der Blätter am höchsten
ist. Die Früchte werden in reifem Zustand (rot eingefärbt) geerntet.
Es können sowohl Blüten, Blätter und die Früchte als Heilmittel verwendet
werden. Beispielsweise lassen sich alle Bestandteile zu einem Tee kochen.
Die Blätter
kräftigen das Herz am stärksten, die Blüten wirken etwas schwächer. Sie können
die Triebspitzen leicht mit festen Fingernägeln abknipsen.
Damit die wertvollen Inhaltsstoffe alle gut erhalten bleiben, sollten Sie
Blüten und Blätter schnell trocknen. Nach dem Trocknen bis zum Gebrauch in
einem grossen, gut verschliessbaren und dunklen Glas aufbewahren.
Die Beeren
Auch die roten Beeren können im Herbst geerntet werden. Schnell getrocknet können auch die Beeren entsprechend eingelagert werden. Sie stärken ebenfalls das Herz und der Tee aus den Beeren schmeckt lecker, weil die Früchte auch noch etwas Zucker enthalten. Im Vergleich mit den Blättern enthalten die Beeren allerdings nur etwa 1/3 der Wirkstoffe.
Tipp: Um einen Tee aus den Beeren zuzubereiten, sollten diese zunächst mit warmem Wasser übergossen und 12 Stunden lang eingeweicht werden. Diesen Ansatz anschliessend zum Kochen bringen und 5 Minuten lang ziehen lassen.